Audiovisuelle Synektik

 

Methodenbeschreibung:

 

Die Synektik-Methode (von griechisch „synechein“ etwas miteinander in Verbindung bringen, verknüpfen) ist eine Kreativitätsmethode, die unbewusst ablaufende Denkprozesse anregt (Wikipedia 2017) und simuliert, um z.B. schneller, gezielter und mit größerer Kapazität Kreativitätsprozesse bei einem Problemlösungsthema einsetzen zu können.

 

Der Methodik unterliegt das heuristische Prinzip, das einem Problem unterliegende Kernproblem zu „verfremden“ und das Fremde (die neue Lösung) durch Übertragung wieder "vertraut" zu machen!

 

 

 Beispiel:

 Ausgangsproblem: Suche nach kindersicherer Verpackung von Tabletten

 

 Verfremdung (z.B. durch Verfremdungsanalogien): Frage - Wie verpackt 
 die Natur?

 Lösungsideen: 

 z.B.: Schale, Maskerade, Augenlid, Fell, Haut,...

 Rückübertragung auf das Ausgangsproblem, Fremdes vertraut machen, 

 (z.B.: durch Anwendungsanalogien): Frage - Wie lässt sich eine "maskierte  Schale" technisch realisieren?

 Lösungsideen: 

 z.B.: Maskierter Öffnungsmechanismus, der  durch Kinderhand nicht  entdeckt werden kann

 Konkrete technische "Ausformulierung der Idee":

 z.B.:mechanisch kombinierte Translations- und Rotationsbewegung eines  runden Deckels, der durch eine Gegenfeder translatorisch in  Rotationsposition gehalten wird. Die Druckkraft der Gegenfeder ist auf die  Kraft von der Kinderhand eingestellt. Ausführung in Kunststoff.

 

 

 

Die Anwendung des Synektik-Prinzips braucht Verfremdungsmöglichkeiten des Ausgangsproblems. Hierdurch wird der potenzielle Lösungsbereich heuristisch erweitert, so dass in anderen (fremden) Bereichen von Lösungskonfigurationen (im Beispiel die „Natur“) gesucht und experimentiert werden kann.

Je fremder (weiter entfernt, unabhängiger, inhaltlich distanzierter) der Verfremdungsbereich ist, umso größer die Wahrscheinlichkeit, durch Kontakt mit dem Ausgangsproblem etwas Neues hervor zu bringen, was bisher so noch nicht verbunden war.

 

Um schneller mit einem Lösungsteam an Problemlösungen heranzugehen, können potenzielle Verfremdungsbereiche in der Vorbereitungsphase der Problemlösung z.B. vom Moderator auf Eignung untersucht werden und als Trigger (Anregungsinformation, items) in den Problemlösungs- prozess  eingebracht werden, um Neue Ideen anzuregen.

Hierzu liegen sehr gute Erfahrungen durch die Benutzung von „Reizbildern“ als Verfremdungsmaterialien vor.

Das Eintauchen z.B. in die Formen, Farben, Elemente, Module, Komponenten und Schemata des angebotenen Reizbildes als Verfremdungsbereich und die kreative Auseinandersetzung mit diesen zum Auffinden neuer Lösungsansätze/-muster  ist eine sehr produktive Methode (vgl. Gordon 1961 - itemized response Technik). Sie kann in Einzelarbeit, nominellen Gruppen, als auch in Brainstorming-Teams angewendet werden.